Die Armee prüft weitere militärische Nutzung des Waffenplatzes

Im Juni konnte ich dem Lysser Parlament (GGR) vermelden, dass die Armee eine weitere militärische Nutzung des Waffenplatzes Lyss prüft. Anfangs Jahr hatte uns Bundespräsidentin Viola Amherd, Chefin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), schriftlich informiert, dass das VBS aufgrund der globalen, sicherheitspolitischen Entwicklungen Ende 2023 eine Neubeurteilung seiner Standorte vorgenommen habe. Laut der VBS-Chefin verfüge der Waffenplatz Lyss über ein grosses Potential für eine weitere Nutzung durch die Armee. Die konkrete Ausgestaltung sei noch offen und werde im Verlaufe des Jahres 2024 von der Armee gemeinsam mit armasuisse im Rahmen eines strategischen Nutzungskonzeptes ausgearbeitet. Ursprünglich war geplant, den Standort Lyss per 2030 aufzugeben.

Im April habe ich als Gemeindevertreter an einer Orientierungssitzung teilgenommen. Eine armeeinterne Projektgruppe erarbeitet nun ein Nutzungskonzept, welches anfangs nächstes Jahr vorliegen soll.

Für die Gemeinde Lyss ist diese Entwicklung sehr erfreulich. Durch eine weitere militärische Nutzung wäre ein zweites Bundesasylzentrum mitten in Lyss mit grosser Wahrscheinlichkeit vom Tisch. Seit 2017 befindet sich das Areal des Waffenplatzes Lyss auf dem Sachplan Asyl des Bundes. Meine Amtsvorgänger und ich hatten uns von Anfang an für den Erhalt des Waffenplatzes Lyss eingesetzt und vehement gegen ein zweites Bundesasylzentrum in Lyss gewehrt.

Der Waffenplatz geniesst in der Lysser Bevölkerung breite Akzeptanz und die Armeeangehörigen sind gern gesehene Gäste in unserem Zentrum und unseren Restaurants. Dank dem regelmässigen persönlichen Austausch zwischen dem Waffenplatzkommandanten und dem Gemeindepräsidenten war und ist die Zusammenarbeit stets kooperativ und freundschaftlich.

Der Lysser Waffenplatz hat eine lange Tradition. Das Zeughaus wurde 1914 gebaut und während des Zweiten Weltkrieges wurden erstmals Truppen in der Turnhalle Herrengasse untergebracht. 1947 konnte die durch die Kasernenkorporation Lyss erstellte Kaserne eingeweiht werden. Das Kasernenareal wurde 1970 durch den Bund übernommen. Anschliessend wurde die Kaserne umgebaut und die Erweiterungsbauten erstellt, welche 1974 eingeweiht werden konnten. Seither waren die Schulen der Geräte- und Elektromechaniker und später die Instandhaltungsschule in Lyss stationiert. Diesen Sommer ist die Rekrutenschule nach Thun umgezogen.

Noch sind nicht alle Hürden genommen. Zuletzt wird der Bundesrat über die Änderung des Stationierungskonzeptes befinden. Ich bleibe am Ball!

(Beitrag im Newsletter der FDP.Die Liberalen Lyss-Busswil vom September 2024)

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